Der Ratgeber rund um den Teppich und die Auslegware, um den Bodenbelag ihrer Wohnung

Teppichboden entfernen: Rückstände = Schimmelbildung

Der alte Teppich muss raus. Kein Problem. In unseren drei Ratgebern zuvor haben wir Ihnen beschrieben, wie Sie in die Tage gekommene Teppichböden richtig entfernen können. Ob nun flächig verklebt, einfach verlegt oder am Rand fixiert: Der gute Heimwerker weiß sich zu helfen.

Doch wo der alte Teppich mal lag, soll ein neuer hin. Bevor Sie den aber verlegen, sollten Sie darauf achten, dass Sie keinerlei Rückstände auf dem Untergrund lassen. Warum? Nun, das erzählen wir Ihnen in diesem Ratgeber.

Ein Teppichboden, der vollflächig verleimt worden ist, rührt sich ohne technische Hilfe keinen Zentimeter vom Fleck. So war das einst auch gedacht. Zumindest im Wohnbereich werden Teppichöden heute in der Regel nicht mehrvollflächig verklebt.

Woran man dabei wohl eher nicht gedacht hat, war dessen Entfernung am Ende eines langen Teppichlebens. Wer einmal einen Belag dieser Art entfernt hat, kennt das Problem: Es bleiben Rückstände, und zwar nicht zu knapp. Doch diese Rückstände müssen weg. Andernfalls droht Schimmelbildung. Warum? Lesen Sie mehr.

Weiterer Ratgeber:

Lesen Sie zu diesem Thema auch unseren Ratgeber: Schimmel unter dem Teppich: Die unterschätzte Gefahr.

Keine Diffusion

Der Leim unter einem flächig verklebten Teppichboden wirkt im Zusammenspiel mit dem Teppichrücken wie eine Sperre, eine Art Isolationsschicht, allerdings ohne thermische Wirkung. Ganz im Gegenteil: Leim transportiert Wärme eher ab, als dass er sie hält.

Das Problem aber ist die Feuchtigkeit, die in jedem Raum entsteht, auch im Fußbodenbereich. Der ist, wenn nicht mit Fußbodenheizung versehen, eine der kälteren Stellen im Raum. Leim, ganz besonders Kunstharzleim, lässt keinerlei Feuchtigkeitstransfer zu, hat aber, wie auch der Teppichrücken und der Teppich selber, organische Bestandteile, eine gute Basis für Schimmelsporen.

Lassen Sie nun Leimreste oder gar Teile des alten Teppichrückens auf dem Untergrund und bedecken diese mit dem neuen Teppichboden, kann in diesem Bereich, wenn überhaupt, ein Feuchtigkeitsaustausch nur in eine Richtung stattfinden.

Da aber der Bodenbereich bekanntlich kühler ist als der Rest des Raumes, kondensiert Feuchtigkeit an diesen Stellen leichter. Da es keinerlei Luftzirkulation gibt, finden Schimmelsporen an solchen Stellen eine gute Basis. Ihr neuer Teppichboden wird sozusagen von unten her verstoffwechselt. Einfach ausgedrück: Er vergammelt. Wenn Sie davon Notiz nehmen, ist es oft schon zu spät.

Ein ganz praktischer Hinweis noch: Durch die Leimrückstände kann der neue Boden zudem nicht glatt verlegt werden. Unebenheiten sind die Folge. Kein sonderlich gutes Laufgefühl, und für das Stellen von Möbeln auch kein perfekter Untergrund. Sorgen Sie also dafür, dass Ihr neuer Teppich auf einem sauberen Untergrund verlegt wird.

Hinweis:

Diese Information bezieht sich explizit auf die Stellen, an denen sich Überreste von Leim oder altem Teppichrücken finden. Ansonsten hängt die Fähig­keit des Feuchtigkeitsaus­gleichs stark vom Unter­boden ab, damit auch die grundsätzliche Gefahr einer Schimmelbildung bei Feuch­tigkeit.

Moderne Teppiche und Teppichböden sind manch­mal zum Schutz vor Mottenbefall und anderen Parasiten, zu denen auch der Schimmel gehört, vorbehandelt. Fragen Sie im Fachhandel explizit danach.