Wenn Sie jemand fragt, woher ein Orientteppich kommt, fällt Ihnen vermutlich auf der Stelle die Türkei ein. Das ist nicht falsch aber auch nicht richtig. Iran und Indien gehören ebenso zu den Herstellerländern für Orientteppiche, echte Perser. Allerdings ist die Entwicklung in Sachen handgefertigter Teppiche rückläufig.
Im Iran, das Land, das als eigentlicher Orient gilt, sind es mehrheitlich die Frauen, die Teppiche in mühevoller Handarbeit knüpfen. Gerade auf den Dörfern und bei den Nomaden versorgen sie nicht nur die Kinder und den Haushalt. Sie knüpfen zudem die Teppiche.
Diese werden später auf dem Markt verkauft und gelange so auch zu uns nach Deutschland. Der Haken dabei: Mehr und mehr Nomadenstämme werden sesshaft, mehr und mehr Dorfbewohner ziehen in die Städt, und mehr und mehr dehen sich die großen Städt aus.
Landwirtschaft und Teppichproduktion sind auf dem Rückzug. Und darum werden gerade die berühmten Nomadenteppiche in Zukunft wohl wahre Raritäten sein.
Türkische Teppiche gelten als extrem hochwertig und sind gefragt, wenn sie echt sind. Denn schon seit geraumer Zeit entwickelt sich auch die Teppichproduktion in der Türkei massiv rückläufig.
Und die Produktion, die noch stattfindet, wird exportiert. Für den eigenen Bedarf und den Verkauf an gutgläubige Touristen werden Teppiche aus Indien oder dem Iran importiert.
Es ist bekannt, dass die Produkte aus Indien oft billige Kopien echter türkischer Teppiche sind. Der Haken: Welcher zahlungswillige Tourist will das schon vor Ort überprüfen?