Gute Teppichböden, böse Teppichböden? Nein, so einfach ist das nicht. Aber: Es gibt ein "Gut-Siegel", das verdeutlicht, dass ein Teppichboden, der es erhält, bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Und die betreffen die Herstellung, die Wohngesundheit und die Entsorgung des Teppichbodens, also ein Siegel für die gesamte Lebenszeit des textilen Fußbodenbelags.
Führende Hersteller für Teppichböden in Europa haben sich vor Jahren zur Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden e.V. (GUT) zusammengeschlossen und sich selber Richtlinien zum Schutze des Endverbrauchers auferlegt.
Teppichböden, die dieses Siegel tragen sollen, müssen nun eine strenge Prüfung durchlaufen, die sowohl die Herstellung, Gebrauchseigenschaften als auch die Entsorgung eines Teppichbodens einbezieht.
Die Schadstoffprüfung soll klären, ob und in welcher Konzentration der Teppichboden Schwermetalle, Weichmacher, Biozide, Pestizide sowie POP's, das sind persistente organische Schadstoffe, enthält und ob unter Umständen vorgeschriebene Obergrenzen überschritten worden sind.
Das Problem: Ganz gleich, welcher Schadstoffkonzentration der Mensch ausgesetzt ist, der Körper speichert sie, und unser Organismus reagiert nicht zwingend unmittelbar.
Mit der Emissionsprüfung gemäß ISO 16000 gehen die Prüfer Formaldehyden, Aldehyden, Ketonen und Kanzerogenen im Teppichboden auf die Spur. Allesamt sind leicht flüchtige Stoffe, die über die Atemluft auch in den menschlichen Organismus gelangen können. Aceton ist zum Beispiel ein Keton.
Besonders spannend ist aber wohl die Prüfung auf Kanzerogene. Das sind Substanzen, die beim Menschen bösartige Tumore auslösen können. Der Begriff Kanzerogen enthält das lateinische Wort "cancer", sozusagen das Synonym für alle Krebsarten.
Die sogenannte Geruchsprüfung des Teppichbodens erfolgt tatsächlich auf ganz natürlichem Wege. Es soll schlichtweg geklärt werden, ob der Teppichboden unangenehme Düfte abgibt oder nicht.