Sie kennen das bestimmt: Da kaufen Sie einen neuen Teppichboden und freuen sich zunächst darüber, den Raum, indem er verlegt worden ist, schell wieder verlassen zu können. Ein ungewöhnlicher Geruch macht sich breit. Ist dieser Geruch gefährlich? Und passiert das bei allen Teppichen beziehungsweise Teppichböden? Lesen Sie dazu mehr im dritten und letzten Teil unserer Miniserie "Schadstoffe im Teppich".
Ein Teppichboden soll Behaglichkeit und Gemütlichkeit verbreiten, wenn er im Wohnumfeld des Menschen verlegt wird. In großen Büros ist er zweckmäßig und hat unter Umständen auch eine psychologische Wirkung. Was aber, wenn so ein Teppichboden unangenehm riecht? Was gelangt da über die Atemwege in den menschlichen Organismus? Wir haben mal nachgesehen, was den Menschen zu diesen Fragen so einfällt.
Eine Antwort besagt, ...
... dass Teppiche mit Formaldehyd behandelt würden, damit Mücken und anderes Ungeziefer keine Chance habe.
Der dazu passende Ratschlag der versammelten Gemeinde der Betroffenen lautet: Gut lüften und Raumspray verwenden. Der Geruch verfliegt.
Unsere Antwort auf diese Aussagen:
Wenn sich im Teppichboden tatsächlich Formaldehyd befindet, dann helfen Lüften und Absaugen sicher temporär. Allerdings ist Formaldehyd nicht nach wenigen Tagen und/oder Wochen verflogen. Es dünstet also regelmäßig weiter aus, allerdings in geringeren Konzentrationen. Und: Grundsätzlich sollte sich im Teppichboden kein Formaldehyd befinden.
Warum also stinkt ein neuer Teppichboden? Experten sind uneinig. Als gesichert gilt, dass es in erster Linie der Kleber ist, der im Zuge der Reaktion mit dem Teppichrücken, meist einer gummierten Schicht, leicht flüchtige Stoffe an die Umgebung abgibt.
Die sogenannten Lösungsmittel sind hier also das Übel des Gestanks. Der sollte sich eigentlich nach einigen Wochen endgültig gelegt haben. Allerdings gibt es auch Teppiche selber, die muffeln. Dann handelt es sich in der Regel nicht um ein Problem der Faser, sondern ebenso um den Teppichrücken. Es sind Weichmacher, die sich nun in der Luft verbreiten.
Auch in geringer Konzentration können sie beim Menschen zum Beispiel Irritationen der Atemwege hervorrufen. Ganz im Gegensatz dazu sprechen manche Experten von unbedenklichen Weichmachern, die zum Beispiel auch im Überzug von Tabletten oder in Schuhen vorkommen.
Grundsätzlich gilt: Besonders sehr empfindliche Menschen sollten schon beim Kauf prüfen, ob der Teppichboden unangenehm riecht. In diesem Fall wäre das Verkaufspersonal zu fragen, wie lange der betroffene Teppich bereits ausgestellt ist. Beachten Sie: Länger als vier Wochen sollte ein textiler Belag nicht riechen.