Billig, will ich. Sowas gibt es auch auf dem Markt für Teppiche. Ganz besonders so manche Händler für echte handgefertigte Orientteppiche scheinen damit gute Geschäfte zu machen. Stellt sich die Frage, ob ein Preis, der um vieles unter dem Standard liegt, gehalten werden kann, wenn man voraussetzt, dass es sich tatsächlich um die angepriesenen hochwertigen Teppiche handelt.
Was darf ein echter Perser, ein original handgeknüpfter Orientteppich real kosten? Nun, ein Kaufmann wird nun das Material, die Arbeitszeit, die Verarbeitung und den künsterlischen Aspekt bewerten, um einen Mindestpreis festlegen zu können.
Dafür muss der Kaufmann aber Experte sein, denn nur dann kann er wirklich einschätzen, was für einen Teppich er da vor sich hat. Um einen Preis festlegen zu können, bedarf es einiger Vergleichsstücke mit gleichem oder ähnlichem Muster aber vom selben Material. Und zuletzt wollen sowohl Hersteller als auch Händer etwas Geld am Teppich verdienen.
Nicht nötig, zu erwähnen, dass ein Unikat nachweislich von Hand gefertigt deutlich teurer sein dürfte, als ein Teppich, der maschinell oder in großer Serie gefertigt wurde. Zudem gibt es einen Unterschied zwischen geknüpften und gewebten Teppichen. All diese Aspekte muss der Kaufmann beachten, wenn er Ihnen einen Preis für einen bestimmten Teppich nennen will.
Doch es gibt auch Händler, die mit Dumpingpreisen weit unter dem Materialwert werben. Das ist unseriös, und zwar nicht, weil damit die vermeintlich teure Konkurrenz ausgeschaltet werden soll, sondern weil es sich vermutlich um minderwertige Qualität handelt, deren Preis zunächst künstlich aufgeblasen worden ist, um schließlich mit viel Getöse wieder gesenkt zu werden: "radikal" oder "drastisch", wie es gerne heißt.
Darum an dieser Stelle ein Tipp: Fallen Sie nicht auf diese erstklassigen Sonderangebote, die Schnäppchen unter den Orientteppichen rein. Prüfen Sie genau, was Ihnen da angeboten wird, und holen Sie Gegenangebote ein. Lassen Sie sich nicht für dumm verkaufen: Handarbeit hat ihren Preis!